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Peking ist so ganz anders…

1. April 2011

Letzter Tag der „Ostasien-Tour“ von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). Diesmal weilt er – und damit auch wir – in der 18-Millionen-Hauptstadt Chinas: Beijing! Höhepunkt des Kurz-Besuches ist die Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im sanierten National-Museum.Von der vorsichtigen gesellschaftlichen Öffnung, die hier zu Olympia einsetzte, ist wenig zu spüren. Im Gegenteil. Seit vor zwei Monaten die Revolution in Arabien begann, haben sich die Sicherheitsvorschriften arg verschärft. Journalisten wird es hier nicht leicht gemacht: Mehr als fünf Leute dürfen sich nicht zusammen frei bewegen. Fotografieren ist nur mit Hobbykameras erlaubt. Interviews mit Chinesen etwa auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ (Tian‘anmen) über die auf der anderen Seite des Platzes neu eröffnete Ausstellung sind verboten. Auf den Straßen, im Museum und in Gebäuden stehen finster blickende Herren in Lederjacken, die auf die kleinste Bewegung achten. Selbst beim Interview in der Hotellobby mit MP Tillich, kommt prompt der Hinweis, wir hätten es „anmelden müssen“.

Pekings politisches Zentrum wirkt steril, künstlich – nicht wirklich entspannt. Zumindest heute. Vielleicht ist der Kontrast zum vergleichsweise offenen, wuseligen Vietnam noch zu groß und wir sind nur viel zu kurz da?

Peking selbst hat sich herausgeputzt: Blumen wurden für heute gepflanzt. Kein Schmutz liegt am Straßenrand.  Es ein bedeutender Tag! Nach vier Jahren Umbauzeit wird das Nationalmuseum – das wichtigste Museum des Staates (192 000 Quadratmeter Fläche) und das größte der Welt – wiedereröffnet. Doch die oft mürrisch dreinblickenden Einwohner lassen sich kaum etwas von der Freude anmerken: Sie gehen in  Einkaufscentern in der City shoppen, die eine beliebige Kaufhauszeile in Deutschland sein könnten. Oder stehen im Autostau.

Für MP Tillich – erstmals in Peking – ist die Eröffnung am Abend einer seiner Reisehöhepunkte: „Allein, dass das Thema Aufklärung in der Nationalgalerie gleich zur Eröffnung aufgegriffen wird, zeigt, dass sich hier etwas bewegt.“ Die „Staatlichen Kunstsammlungen“  tragen mit 50 Prozent der fast 600 Exponate einen gewaltigen Anteil am Gelingen des politisch-sensiblen Museums-Projektes. „Wir wollen für mehr Verständnis und Interesse untereinander werben.“ Tillich hofft, dass die Kulturmetropole Dresden schon bald Ziel chinesischer Touristen werden könnte.

Dabei wäre der heutige Tag fast peinlich für uns Sachsen verlaufen: Das Flugzeug von Vietnam nach China war defekt. Mega-Verspätung! In Hongkong gab es daher nur 15 Minuten Aufenthalt und einen flotten Sprint mit MP Tillich zum Anschlussflug nach Peking. Nach über 12 Stunden Reise traf die Delegation letztlich – 4 500 Kilometer entfernt von Saigon – ein. Nur die Koffer, die hatten es in Hongkong nicht mehr in den Flieger nach Peking geschafft! Erst tief in der Nacht trafen sie im Hotel ein. Quasi in letzter Minute für die wichtige Eröffnungsfeier am Abend.

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